Martinslied Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee, da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
"O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!"Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zieht die Zügel an,
das Roß steht still beim armen Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt.Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gibt den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil
hinweg mit seinem Mantelteil.Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin liegt in tiefem Traum,
da tritt der Bettler in den Raum.
Sankt Martin sieht ein helles Licht,
der Bettler zu Sankt Martin spricht:Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin hört des Bettlers Wort,
ich komm´ von einem anderen Ort.
Ich komm´ vom hohen Himmelszelt,
ich bin der Herr von dieser Welt.