"Früh in der Kirche, wo
Chatoliken u. Protestanten zugleich Gottesdienst halten."
Was Eichendorff unkommentiert schildert, was nach einem friedlichen Miteinander der Konfessionen klingt, hatte einen ganz anderen Hintergrund:
Im 18. Jahrhundert kam es zum Streit darüber, welcher Konfession die Heiliggeistkirche zustehen sollte. Durch die wechselnden Religionen verschiedener Landesherren hätte jedesmal eine neue Religionsgemeinschaft die Kirche genutzt. Um das zu vermeiden, wurde 1705 eine Trennwand zwischen dem Langhaus (für die Protestanten) und dem Chor (der Katholiken) eingezogen. Diese Wand wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts mehrfach abgerissen und wiedererrichtet, ein Umstand, der u.a. auch den Kurfürsten Karl Philipp bewogen haben soll, seine Residenz nach Mannheim zu verlegen. Der Streit wurde erst 1936 beigelegt, als der katholischen Gemeinde die Rechte durch die evangelische Gemeinde abgekauft wurden.

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"...Nach eingenommenem Frühstüke besahen wir uns die schöne Jesuiter-Kirche..."
Die Jesuitenkirche wurde 1712 begonnen. 1773 wurde der Jesuitenorden aufgehoben, die Kirche wurde Magazin und Militärlazarett. Anfang des 19. Jahrhunderts beanspruchte die Universität das Gebäude als Bibliothek. 1809/10 wurde die Kirche aber wieder einer katholischen Gemeinde zugeteilt.
eichsymbol.jpg (859 Byte) rrot.gif (396 Byte)Heidelberg: Altstadt