...
die "Quelle"?
Bohuslav Balbín
|
*
03. 12. 1621 Hradec Králové † 27. 11. 1688 Praha – Staré Město Balbin (latinisiert: Balbinus) stammt aus einer mittellosen katholischen Bürgerfamilie. Seine Ausbildung erwirbt er in Jesuitenschulen, früh tritt er in den Jesuitenorden ein. Nach einem Philosophiestudium ist er als Lehrer an verschiedenen Jesuitenkollegien (z.B. in Prag) tätig. Er verfasst Lehrbücher und didaktische Theaterstücke; nicht nur deshalb beschäftigt er sich mit historischen Quellen, Bibliotheken und Archiven. Sein umfangreichstes Geschichtswerk trägt den Titel: „Die Vielfältigkeit der Geschichte des Königreiches Böhmen". Die patriotische Schrift: „Die Apologie der slavischen, namentlich der tschechischen Sprache" ist sein bekanntestes Buch. Die Lebensbeschreibung
Nepomuks "Vita Beati Joannis Nepomuceni Martyris"
stellt er aus verschiedenen Quellen zusammen. Balbins Text und die Stiche von Pfeffel waren eine wichtige Quelle für Cosmas Damian Asam bei der Ausgestaltung der Ettlinger Schlosskapelle. Sie waren wohl auch die Basis von Asam und Sibylla Augusta bei der Findung eines Gesamtkonzeptes und zusammen mit Entwurfsskizzen richtungsweisend für den Vertrag zwischen der Fürstin und dem Künstler. Die künstlerische Auseinandersetzung Asams mit seiner Quelle ist deshalb ein fruchtbarer Ansatz für die Interpretation seiner Ettlinger Fresken. |